Johannes-Lepsius-Archiv

Das Lepsiushaus Potsdam beherbergt das Johannes-Lepsius-Archiv, das aus über Siebzehntausend Dokumenten aus den Jahren 1858—1926 besteht. Das Quellenmaterial wurde von Prof. Hermann Goltz und Dr. Axel Meissner in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre zusammengetragen, erschlossen und zum Archiv aufgebaut. Diese mehrjährige Pionierarbeit mündete in der Herausgabe der drei Bände »Deutschland, Armenien und die Türkei, 1895 – 1925«. Band I (1998) ist das Findbuch, in dem das Archiv nach Absender/Adressat, Ort und Datum katalogisiert wird.

Mit Band III (2004) liegt ein Lexikon vor, welches das Archivmaterial in Hinblick auf Personen, Institutionen, Ereignisse und Orte im Umfeld der Massaker und des Völkermordes an den Armeniern sowie des Armenier-Hilfswerkes und der Deutschen Orientmission auswertet und thematisch ordnet. Mit der Eröffnung des Lepsiushauses Potsdam 2011 wurde das Archiv von der Theologischen Fakultät Halle an unsere Einrichtung übergeben, wo es heute als Kopie in gedruckter und digitaler Form weiterer Forschung zur Verfügung steht. Die Originale befinden sich als Depositum im Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde.

Das Archiv bietet u.a. Korrespondenzen von Lepsius und seinem Netzwerk, dem Auswärtigem Amt, armenischen Persönlichkeiten und vielen weiteren Personen. Weiter finden sich eine vollständige Sammlung der von Lepsius herausgegebenen Zeitschriften und Artikel. Eine wichtige Quelle sind auch die zahlreichen Berichte von Missionsstationen, Mitarbeitern, an Spender gerichtete Rechenschaftsberichte, persönliche Briefe von armenischen Patenkindern an ihre Wohltäter und Augenzeugenberichte von Deportationen, Massakern und des Genozids.

Falls Sie das Archiv besuchen wollen, können Sie mit unserem Mitarbeiter Michael Kühn einen Termin vereinbaren. Sollten Sie einzelne Quellen benötigen, können wir Ihnen diese unter Angabe der entsprechenden NC-Nummer auch digital zur Verfügung stellen.