Nationswerdung und Minderheitenrechte in der türkischen Republik
Der Vertrag von Lausanne, der im Juli 1923 unterzeichnet wurde, markierte das Ende des Osmanischen Reiches. Er regelt die bis heute gültigen Grenzen der Türkei zu seinen europäischen Nachbarn und hatte gravierende Folgen für die Situation von Minderheiten auf türkischem Staatsgebiet. Damit wurde auch das Völkerbundprojekt durch Bevölkerungsaustausch als »Konfliktlösung« zu Grabe getragen. Das Symposium diskutiert diese historische Entwicklung bis zum gegenwärtigen Umgang mit Minderheiten in der Republik der Türkei.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Internationalen Institut für Nationalitätenrecht und Regionalismus München und dem Südtiroler Volksgruppen-Institut Bozen statt.
Anmeldungen unter: [email protected]
Programm
Freitag, 20. Oktober 2023
18.00 – 18.30 Uhr Begrüßung
Roy Knocke (Potsdam), Meinolf Arens (München)
18.30 – 19.30 Uhr Einführungsvortrag
Adamantios Th. Skordos (Leipzig): Bevölkerungsaustausch statt Minderheitenschutz. Die Lausanner Konvention von 1923 aus völkerrechtlicher und erinnerungskultureller Perspektive
Samstag, 21. Oktober 2023
10.00 – 12.00 Uhr
Roy Knocke (Potsdam): Geschichte und Gegenwart der Armenier in der Türkei
Berna Pekesen (Duisburg-Essen): Die Vertreibung der türkischen Juden aus Thrakien 1934
Kazım Gündoğan (Köln): Die Aleviten in Dersim 1937/38
12.00 – 13.30 Uhr Mittags- und Kaffeepause
13.30 – 15.00 Uhr
Ioannis Zelepos (Bochum): Der griechisch-türkische Bevölkerungsaustausch im Rahmen des Lausanner Friedensvertrags 1923
Ioannis Zelepos (Bochum): Griechisch-türkische Minderheitenfragen von 1923 bis heute
15.00 – 15.30 Uhr Kaffeepause
15.30 – 17.00 Uhr
Christoph Giesel (Jena): Multiethnizität bei den Sunniten der kemalistischen Türkei des
20. Jahrhunderts. Ethnokulturelle und politische Aspekte sowie komparative Bezüge zur Gegenwart
17.00 Uhr
Schlusswort